Die Waldwirtschaft und das Leben

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Leben und Arbeit des Gärtners sind bekanntlich wesentlich von Wetter und Jahreszeit bestimmt. Wenn im Winter die Vegetation ruht ist nun also auch für den Gärtner Zeit für andere Arbeiten und Tätigkeiten. Einerseits besinnt und erholt man sich vom doch oft sehr intensiven Gartenjahr, lässt die Seele baumeln und schöpft Muse, Visionen, Inspirationen und Ideen für das neue Gartenjahr. Weiters kann man in der winterlichen Ruhe und Klarheit sich gut auf Organisations- und Planungsarbeiten konzentrieren und den gärtnerischen Gewerbebetrieb sowie andere Projekte weiterentwickeln. Oder man widmet sich der Waldwirtschaft, die in den Wintermonaten Hochsaison hat…

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Ein gepflegter und ertragreicher Wirtschaftswald ist geprägt von naturgemäß durchmischtem, nicht zu dichtem Baumbestand, der den einzelnen Bäumen genügend Licht, Luft und Raum bietet, sich gesund zu entwickeln und eine natürliche Bestandsverjüngung begünstigt. Solche Waldbestände sind sowohl ökologisch artenreich als auch ökonomisch ertragreich und stabil. Dabei sind diese für die Waldbewirtschaftung günstig erschlossen und ein für Mensch und Tier gut zugänglicher Lebens- und Erholungsraum.

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In der bäuerlichen Plenterwaldbewirtschaftung wird ein gesunder, qualitativ herausragender Baumbestand als „Zukunftsbäume“ festgelegt, welcher gefördert wird und für zukünftige Erträge erhalten bleibt. In diesem Ordnungsrahmen werden je nach Altersklasse durch Auslesedurchforstung oder Dickungspflege gezielt einzelne Baumstämme entnommen und gemäß der geplanten Nutzungen bzw. der am Holzmarkt nachgefragten Sortimente entsprechend aufgearbeitet.

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Die Holzbringung und -rückung erfolgt von Hand bzw. mittels Traktor und Seilwinde vom Fällort über Rückegassen und -wege sowie Forstwege und -straßen zu Holz-Sammelplätzen, von wo aus das geerntete Holz abtransportiert und zu Brenn-, Industrie- oder Blochholz weiterverarbeitet wird. Zudem verbleibt ein guter Teil der Holzernte auch als Bau- und Brennholz im eigenen Betrieb.

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Bei näherer Betrachtung dieser Lebens- und Wirtschaftsweise wird einem bald offenbar, warum der allgegenwärtig präsente und angesagte Modebegriff der „Nachhaltigkeit“ aus der Waldwirtschaft entstammt. Jawohl, bei der Waldarbeit zeigt sich das Leben in seiner wunderbaren Vielfalt: Schweißtreibende Knochenarbeit geht Hand in Hand mit einem innigen Freiheitsgefühl, sinnige Stimmungen und einsichtige Momente paaren sich mit der Freude über den Reichtum der Natur und des Lebens in der Gegenwart als auch für zukünftige Generationen.