Gehölzschnitt

Der Gehölzschnitt ist eine Königsdiziplin in der Gartenpflege. Sowohl fachkundiges Know-how, eine gute Schnitt- und Klettertechnik als auch Handwerkskunst und ästhetisches Gespür führen zur erfolgreichen Schnittmaßnahme. Und obendrein ist es eine schöne Arbeit, bei der man einen anderen Blick auf die Natur und die Welt geniessen kann.

Der Formschnitt bei Gehölzen ist eine Schnittmaßnahme, bei der sich wohl die Gartengeister scheiden. Dabei sollte wie bei diesem Kugel-Ahorn der kultivierte Habitus des Baumes möglichst gut erhalten bleiben. Diese Schnittmaßnahme erfordert zwar handwerkliches Geschick und Sinn für die Regeln der Kunst (und hat auch irgendwie ein gutes Gaudium in sich), aber die künstliche Ästhetik der kultivierten Formen ist wohl eine grundlegende Frage des persönlichen Geschmacks. Dabei liegt der Sinn wie so oft im Auge des Betrachters…

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Auch der regelmäßige Pflege- und Rückschnitt von Hecken bietet Spielraum für kreative Handwerkskunst und organische Formen…

…der Schnitt von Obstgehölzen hingegen macht alleine schon aus ökonomischen Gründen Sinn. Dabei ist insbesondere auch der richtige Schnittzeitpunkt entscheidend. Bei vielen Obstgehölzen empfiehlt sich für den Pflegeschnitt der Zeitraum vom späten Winter bis zum frühen Frühling, vor dem Blatt- und Blütenaustrieb, wenn die Temperaturen nicht mehr zu kalt sind und der Baum noch nicht in starkem Saftstrom ist. Dann wird Totholz entfernt, der Baum durch die Entnahme von einzelnen alten Trieben verjüngt und die Baumkrone ausgelichtet, so dass man „einen Hut durch das Geäst werfen kann“. Dadurch wird der Baum wieder gut mit Licht und Luft versorgt, erhält eine ausgewogene Gestalt und Vitalität und wird zu gesundem Wachstum sowie höherem Fruchtertrag angeregt.